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Chisholm: Ich sehe jetzt mal Vulkane in Verbindung mit dem Titel einiger Arbeiten "Bis an die Stille - Aufzeichnungen aus dem Vulkan". Vulkane haben nicht sehr viel mit Stille zu tun.
Garden: Ich denke, dass es auch die Parallelität zum künstlerischen Prozess ist: die Stille als Vibrieren in Phasen der Passivität, die mich fasziniert. Auch hier sind es die Polaritäten, Gegensätzlichkeiten bei innerer Zusammengehörigkeit, die ausschlaggebend sind.
Chisholm: Könnte man sagen, dass Du beide Seiten in der Kunst lebst oder versuchst zu leben?
Garden: Genau, ich versuche das Oszillieren zwischen: Ruhe/Bewegung, Reduktion/Fülle, Abstraktem/Konkreten, Bewusstsein/Unbewusstsein in meine Arbeit zu integrieren. Wenn Du malst, schaffst Du gleichzeitig etwas Neues, aber Du zerstörst bei jedem Schritt auch etwas, indem Du solange übermalst und veränderst, bis das Bild in Deinen Augen fertig ist.
Chisholm: Ist der Zufall in Deiner Kunst ein wichtiges Element?
Garden: Zufall in dem Sinne, dass ich nie Skizzen mache, dass ich mich dem Prozess überlasse, mich nicht vorher festlege. Dann verwende ich Techniken, die dem Zufälligen Raum lassen, wie z.B. gießen, spritzen. Außerdem entstehen beim Malen häufig kleine Ausrutscher, die dem Bild die Glattheit und Perfektion nehmen. Von Meret Oppenheim stammt der Satz: "Veränderung ergötzt, Verwandlung schmerzt, Perfektion langweilt", das ist doch eine wunderbare Beobachtung!
Chisholm: Wir haben den Zusammenhang zum Biographischen schon berührt. Kannst Du konkreter beschreiben, welchen Einfluss die Kunst auf Dein Leben hat und hatte?
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