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Farben geschüttet, mit den Händen gestrichen, den Fingern getupft: aufgetragen der Bewegung der Wellen folgend – die Helle des „leichten Kräuselns“ zum Dunklen der „wogenden Fülle“ verändernd (UFERLOS I-III).
In Ecriture automatique entstanden, sind sie seismographische Aufzeichnungen der inneren Welten, gespiegelt in gesehenen, erlebten Formen und Farben.
Wie sehr es um eine existenzielle Aussage geht, zeigt die Serie NO SHORES. Auch diese englischen Worte heißen ja nichts anderes als „uferlos“. Rottöne übereinander geschichtet, dunkel glühend, hell aufleuchtend, aufzüngelnd wie ein Buschfeuer bedecken bis auf einen zartfarbenen Rand die Leinwand. Auch hier „kein Ufer“, kein Halt aber auch keine Grenzen. Bilder dieser Art entstehen im Flow, einem Moment der Entgrenzung, der jede Selbstentfremdung ausschließt und die Sehnsucht nach Unendlichkeit, dem Transzendenten erfüllt. Es sind diese Momente, die das eigentliche Leben sind, kurze Momente eines bedrohten Glücks, die wir suchen, wenn wir das sichere Ufer verlassen, um wir selbst zu werden.
Evelyn Garden ersehnt diese Momente und arbeitet darauf zu, ohne doch des Erfolgs sicher sein zu können. Sie wartet auf diese unbekannte Ernte, ohne dass das Warten Untätigkeit wäre. Sie sucht und findet literarische Weggefährten. Der Ortswechsel zwischen Berlin und Ligurien gehört dazu.
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