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Dem „Versammeln“ geht das Sammeln voraus. Verarbeitete Gefühle, verarbeiteter Schmerz, sinnliche Eindrücke, gespeichert in der Erinnerung, in Photographien, Notizen und Tagebucheintragungen gehören ebenso dazu wie die Auseinandersetzung mit anderen Künstlern, bildenden wie schreibenden, nicht um zu imitieren, sondern um sich mit ihnen, ihren Ansichten, Schaffenskrisen und -freuden zu identifizieren, Kraft daraus zu ziehen, sich gegen sie abzusetzen, sich zu finden, zu definieren.

Und es gibt die Dichtung. In ZWISCHENZEITEN hat sie sich vorgedrängt – wir haben einige Zeilen von Evelyn Garden, von ihr selbst gelesen, zu unserer Sammlung gehört. Die Dichtung hat da ihre dienende Rolle verlassen, die sie sonst bei Garden für die Malerei übernimmt. Wie die fließende Farbe im gelenkten Zufall Einstieg in ein Bild ist, so kann auch ein Wort, das aufsteigt, sein Rhythmus, sein Klang mit den ausgelösten Erinnerungen den Schaffensrausch einleiten.

Zum Sammeln gehört das innere Ordnen, Voraussetzung für die Reise mit kleinem Gepäck, das sich äußerlich in purem Aufräumen niederschlagen kann.

Auf Anhieb nannte mir Evelyn Garden die passende Textstelle aus einem Gespräch zwischen den kolumbianischen Dichtern und Journalisten Gabriel García Márquez und Plinio Apuleyo Mendoza, die durchaus Tröstliches hat – auch für uns; denn schließlich ist Márquez Nobelpreisträger.

 

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